BIOGRAPHY
Tobias Euler ist ein interdisziplinärer Künstler, Musiker und Forscher, der an der Schnittstelle von Klang, Robotik und Installation arbeitet. Nach seinem Studium der Freien Kunst, Mechatronik und Interaction Design an der Bauhaus-Universität Weimar hat er eine künstlerische Praxis entwickelt, die Disziplinen auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen lässt.
Seine raumgreifenden Installationen sprechen alle Sinne an und interagieren mit den Besucher:innen. Klang spielt hierbei eine zentrale Rolle: Mit mikroprozessorgesteuerten Schaltkreisen, algorithmischen und interaktiven Kompositionen sowie Mechatronik und Robotik erschafft Euler kinetische Klangmaschinen. Er experimentiert mit mikrotonalen Schwebungen, lotet die Grenze zwischen Disharmonie und vertrauter Hörakustik aus und kreiert dabei neuartige Klangwelten. Seine Installationen entwickeln sich organisch weiter, besetzen und transformieren Räume, sodass sie sich in einem permanenten Zustand des Wandels befinden.
Neben seinen Einzelarbeiten entwickelte er interaktive szenografische Klanginstallationen für die Theatermacher Tom Wolter und Santiago Blaum sowie für die Theatergruppe „Showcase Beat Le Mot“. Diese Arbeiten wurden unter anderem am Hebbel am Ufer Berlin, Schauspiel Frankfurt, Brut Wien, Gessnerallee Zürich und Residenztheater München gezeigt.
Zusammen mit Veit Sprenger (Darstellende Kunst) und Thies Mynther (Musiker, Komponist, Produzent) schuf er das interdisziplinäre Projekt Moon Machine. Diese Installation mit robotischer Orchestrierung, inspiriert vom US-amerikanischen Komponisten Moondog, wurde in der Kunsthalle Münster, auf Kampnagel Hamburg, bei der Ars Electronica Linz 2020 und im Mousonturm Frankfurt/Main 2021 präsentiert.
In einer aufwendigen Einzelausstellung präsentierte Tobias Euler 2022 seine Klanginstallation Sounds of Hyphae and Mycelia in der Berliner Parochialkirche. Dieses Projekt wurde durch das BBK-Programm Neustart Kultur gefördert.
2024 folgte die Installation Nachhall, die an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors erinnerte. Der Künstler entwickelte digital gesteuerte Klangobjekte aus Akkordeonfragmenten, einem Symbol für die im Nationalsozialismus verfolgten Gruppen. Die Collage aus historischem Tonmaterial, Alltagsgeräuschen der 1930er Jahre und den Klängen der Akkordeonmaschinen lud zu einer assoziativen Auseinandersetzung mit einem Kapitel Berliner Geschichte ein, das in Vergessenheit zu geraten droht.
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Turmbau zu Babel 2017
Jonny Knüppel Berlin Stahl,
Holz, Stadtmüll und Elektronik
AUSWAHL AN ARBEITEN
UND STIPENDIEN
2024 Einzelausstellung „NACHHALL“, Wasserspeicher Prenzlauer Berg, Berlin, gefördert vom Musikfonds e.V.
2024 Energie-Tankstelle, für/in Gedenken an Martin Kaltwasser, Kooperation mit raumlaborberlin,
im Rahmen von „Radical Playgrounds“, Gropius Bau Berlin
2024 "Fanal" für Fatou Kandé Senghor, KINDL Zentrum für zeitgenössische Kunst Berlin
2023 Einzelausstellung/Performance „Field Studies“, Raumklangexperimente, Wasserspeicher Berg Berlin
2023 Berliner Arbeitsstipendium „Ernste Musik und Klangkunst“, Senatsverwaltung für Kultur und Europa
2022 Einzelausstellung „Sounds of Hyphae and Mycelia“, Klanginstallation, Parochialkirche Berlin
2022 „On Wheels“ Arbeitsstipendium, Stiftung Kunstfonds
2022 Gastdozent „Kraftwerk Lohberg“, Prof. Martin Kaltwasser, Lehrstuhl für Plastik,
Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft, TU Dortmund
2021 Einzelausstellung „Moon Rocket“, Klanginstallation, Betonwerk Stolpe
2021 Installation und Performance „Moon Machine, Grounded“, Kooperation mit Thies Mynther und
Veit Sprenger, Mousonturm Frankfurt/Main
2021 Performance „Die Kybernetische Nachtigall“, Kooperation mit Thies Mynther und Veit Sprenger,
Stolzenhagen und UM-Festival
2021 Illustrationsbeitrag in der Publikation „Fanzine“, herausgegeben von Veit Sprenger, Geheim Verlag
2020 Sound Installation „Moondogging“, Kooperation mit Thies Mynther und Veit Srenger, Kampnagel
Hamburg, Kunstverein Hamburg, Ars Electronica Linz
2020 Soundscape für Montezpress Radio, New York, Kooperation mit Thies Mynther und Veit Sprenger
2020 Ausstellung „Moon Machine, Landing“, Kooperation mit Mynther und Sprenger, Kunsthalle Münster
2019 Sound Installation „Remise“, 9. Berlin Biennale
2019 Sound Installation/Performance „Moondogging“, Flurstücke 019, Münster
2018 Projektförderung FriXfonds, Intervention im öffentlichen Raum, Berlin
2015 Szenografie „Die Vögel“, Wolter & Kollegen, Bergzoo, Halle, Saale
2014 Ausstellung „Nach dem Video: Videoarchäologie“, OCA Galerie Berlin
2013 Sound Installation „Nietzsche Contra Wagner Nueva Germania Opera Tropical“, Santiago Blaum,
HAU Berlin, Gessnerallee Zürich, FFT Düsseldorf
2013 Preisträger Fotowettbewerb „Kunst braucht Fläche“, Fotocollage, Berlin
2012 Einzelausstellung „Diskobabel“ , OCA Galerie Berlin
2012 Sound Installation „The Happy Ending of Franz Kafka’s Castle“, Showcase Beat le Mot, Residenztheater München
2011 Installation für German Art Connection, BASF, Clärchens Ballhaus Berlin
2011 Sound Installation „Burn out Spreepark“, HAU Berlin
2011 Künstlerischer Beitrag „Alles“, Showcase Beat le Mot, HAU Berlin
2010 Ausstellung „II. Kunstlawine Erfurt“, Altes Innenministerium, Erfurt
2010 Sound Installation „Modulator 100“, Fernsehturm Berlin
2009 Gruppenausstellung „Mehr Licht!“, Schloss Philippsruhe, Hanau
2009 Sound Installation, Bühnenbild „Peterchens Mondfahrt“, Showcase Beat le Mot, Parkaue,
Staatstheater Berlin