TOBIAS EULER | 25.11.-11.12.2022 PAROCHIALKIRCHE BERLIN
Lichtpunkte tanzen im Dunkeln, ein tiefes Dröhnen erfüllt den Raum, ab und zu ein Schrillen, schnipselartig, Nebel zieht über den Boden, es ist kühl. Scheinbar wirr winden sich Schläuche zwischen Konvoluten aus Holz und Metall.
Bei „Sounds of Hyphae and Mycelia“ baut der Berliner Künstler Tobias Euler aus Komponenten analoger Musikinstrumente digital gesteuerte, pneumatisch betriebene Klangmodule zu einer raumgreifenden Installation.
Durch die Fragmentierung von Kirchenorgeln, Akkordeon oder Orchesterschlagwerk wird die Mechanik der Klangproduktion für das Publikum transparent und zu einem unmittelbar körperlich erfahrbaren Ort für visuell-akustische Eindrücke. Die im Raum verteilten Klangobjekte werden durch ein komplexes, netzartiges Geflecht aus Luftschläuchen, Strom- und Steuerkabeln verbunden. Der Ausbau der Installation wird während des Ausstellungsbetriebs fortgesetzt. Dadurch wird das, was auf den ersten Blick als Musikmaschine erscheinen mag, immer mehr zu einem rhythmisch pulsierenden, dynamischen Organismus, wie ein Pilzgewächs mit Hyphen und Mycelien, deren Wachstumsprozesse hör- und sichtbar werden.
Dabei geht es nicht nur um die Offenlegung und das Erleben der Tonerzeugung, sondern auch um die Auseinandersetzung mit Organisations- und Ausdrucksformen, einer Zeitenwende in sozialen Systemen und der Rolle von Netzwerken als nahezu zeitlose organische Strukturen.
Percussion body transducer,
electronics, body shaker, drumset
„Sounds of Hyphae and Mycelia“, 2022
Parochialkirche Berlin
Temple Block
Chromatic Beechwood, Solenoids, Electronics
„Sounds of Hyphae and Mycelia“, 2022
Parochialkirche Berlin
Vibraphone
Aluminium, Stahl, Holz, Solenoids, Elektronik
„Sounds of Hyphae and Mycelia“, 2022
Parochialkirche Berlin
Zur Ausstellungseröffnung wie auch zur Finissage finden Live-Performances mit Gastkünstler:innen statt, die mit der Installation musikalisch experimentell in Kontakt treten, sie bespielen, sich mit ihr vernetzen und so Teil des wachsenden Systems werden. Mit dabei sind:
Vernissage am 25.11.2022, um 19 Uhr
Finissage am 11.12.2022, um 16 Uhr
Öffnungszeiten ab 26.11.2022 von 16 bis 21 Uhr, Donnerstag bis Sonntag Parochialkirche, Klosterstraße 67, 10179 Berlin
LIVE SHOWCASES
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Rosa Canina Collective
Wir sind ein Klangorganismus mit Eierstöcken und raumgreifendem Ausdrucksdruck.
Wir stehen für organische, möchtegern-rebellische Antiexpertise. Aus den Tiefen der goldenen, multidimensionalen Ursuppe werden wir uns mit dem pneumatischen Myzel der eulerschen Maschine verbinden und unsere Liebesbotschaft durch die Hyphen pfeifen.
LogicNOT
LogicNOT ist ein Hardware-only Liveact, der die modulare Klang-synthese ins Zentrum seiner Performance stellt. Hierbei verblassen die Grenzen zwischen Ambient, Minimal, Jazz und komplexen rhythmischen Experimenten. Diese Experimente dienen jedoch nie dem Selbstzweck, sondern werden in der Performance dynamisch der Gesamt-komposition untergeordnet. Durch 20 Jahre Livepraxis und Komposition von akustischer und elektronischer Instrumental-musik für Theater und Film wurde eine Performance entwickelt, die impulsiv und spontan die Komposition mit improvisierten Elementen vervollständigt.
Giegling
Interpretationen von Lawrence, Konstantin und Jörg Brinkmann
„Giegling scheint das Label zu sein, auf das sich alle einigen können. Mit ihren melodischen Produktionen führen sie die DJ-Charts an, Resident Advisor kürte sie zum Label des Jahres 2016. Dabei geht es bei Giegling um weit mehr als die Musik. Neben Musikern und DJs sind auch Maler, Lichtkünstler, Bildhauer, Kuratoren und Kreative verschiedenster Disziplinen Teil des Kollektivs.“
(Zitat: www.torial.com/laura.aha)
https://www.giegling.net
https://soundcloud.com/lawrence_dial
TYP live (Signal / JonnyKnüppel)
Head of his own label SIGNAL, the DJ, producer and live actor knows how to persuade and surprise. His live performances in which he creates swelling moments of intense feelings that touch the heart and move the body. Each time unlike any other.
Gefördert durch BBK, NEUSTART KULTUR und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Fotos: Kunsthalle Münster / Hubertus Huvermann